Lauter Protest in Stuttgart

Drucke diesen Beitrag Drucke diesen Beitrag

1000 Studierende und Uni-Beschäftigte fordern bessere Hochschulfinanzierung

Aus Ulm sind rund hundert Studierende zum Aktionstag gereist. Uni-Präsident Prof. Michael Weber (2. v. l.) unterstützt die Forderungen (Foto: Daniela Stang/Uni Ulm)

Angeführt wurde die Demonstration unter anderem von Professor Stephan Trahasch, Rektor der Hochschule Offenburg und Vorsitzender der Rektorenkonferenz der HAW BW, Professor Michael Weber, Präsident der Uni Ulm und Vorsitzender der Landesrektoratekonferenz Universitäten sowie dem Rektor der Universität Stuttgart Professor Peter Middendorf. Lautstark machten die Protestierenden mit Trillerpfeifen und Sprechchören auf ihr Anliegen aufmerksam. „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Bildung klaut!“ war nur einer der Rufe, die durch die Stuttgarter Innenstadt schallten. Mit ihrer Demonstration wandten sich die Studierenden und Hochschulmitglieder an den Finanzausschuss des Landtags, der zur gleichen Zeit über die neue Hochschulfinanzierungsvereinbarung III (HoFV III) für die Jahre 2026 bis 2030 beriet. Diese sieht einen jährlichen Mittelzuwachs in Höhe von 3,5 Prozent vor; gefordert hatten die Hochschulvertretenden 6 Prozent.

Rund 1000 Studierende, Professorinnen und Professoren sowie andere Hochschulangehörige haben in Stuttgart für eine ausreichende Finanzierung der baden-württembergischen Hochschulen demonstriert. Die Protestierenden, darunter rund hundert Studierende aus Ulm, zogen von der Uni in der Stadtmitte über das Wissenschaftsministerium bis zum Sitz des Finanzministeriums am Schlossplatz.

Vor dem ersten Stopp, dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, betonte Professor Michael Weber: „Wir sind hier versammelt, um für etwas zu demonstrieren: für eine verlässliche, ausreichende und aufwachsende Grundfinanzierung der Hochschulen und für gute und zukunftsorientierte Bedingungen für Forschung und Lehre.“ Student Linus Häberle, aktiv im Vorstand der Landesstudierendenvertretung, wiederholte außerdem die zusätzlichen Forderungen der Studierenden, wie ein bezahlbares Studierendenticket sowie eine bessere Finanzierung der Studierendenwerke für niedrigere Preise, ein größeres Angebot und längere Öffnungszeiten in den Mensen und Cafeterien.

Zur Abschlusskundgebung zogen die Protestierenden weiter durch die Theodor-Heuss- und die Bolzstraße bis vor das Neue Schloss zum Finanzministerium. Dort sprach unter anderem Landeswissenschaftsministerin Petra Olschowski zu den Studierenden und Hochschulmitgliedern und verteidigte die Pläne der Landesregierung. Diese würden den Universitäten und Hochschulen Verlässlichkeit bieten und das bei sinkenden Studierendenzahlen. „Wir kürzen nicht, wir stärken die Hochschulen“, so Olschowski und verwies auf rund 700 Millionen Euro mehr, die das Land bis 2030 investieren werde.

Organisiert hatte die zentrale Kundgebung am Freitag in Stuttgart die Studierendenvertretung Stuvus der Uni Stuttgart. Bereits in den Tagen zuvor hatten an mehreren Universitäten im Land Aktionen stattgefunden; an der Uni Ulm nach einem Aufruf der StuVe unter anderem eine Briefaktion an die Landtagsabgeordneten sowie ein gemeinsames Schilderbasteln für die Demonstration.

Text und Medienkontakt: Daniela Stang